Donnerstag, 24. Juli 2014

Informationen zur Situation der Krebskranken PatientInnen in Griechenland

Informationen zur Situation der Krebskranken PatientInnen in Griechenland
Von Evi Galazidou
- Präsidentin der Kommission für die Forderung der Rechte von Krebskranken
Die Situation der Krebskranken, aber auch der chronisch Kranken, ist in Griechenland zurzeit tragisch.
Die Wirtschaftskrise und die Einschnitte der Löhne, Renten und sozialer Zuschläge hat das
Einkommen aller Menschen stark gekürzt.
Krebs ist weltweit eine kostspielige Krankheit, wegen den sehr teureren Therapien, den teureren
Medikamenten aber auch allen anderen Produkten, die für eine ordnungsgemäße Behandlung
notwendig sind (Nahrungsergänzungsmittel, Hormontherapien, Hygieneprodukte, und andere
Produkte).
In den letzten zwei Jahren ist es bezüglich der Belastung für eine medizinische Behandlung von
Krebspatienten in Griechenland zu signifikanten Änderungen gekommen. Die Versicherten müssen
bei der Lieferung der Medikamente mit bezahlen. Der Eigenanteil bei den Nahrungsergänzungsmitteln
liegt bei 10%, was sehr teuer ist (850 Euro monatlich). Diese sind aber notwendig, um die durch den
Krebs verursachte Anorexie und Kachexie zu behandeln.
Die Unfähigkeit der öffentlichen Krankenhäuser und diagnostischer Institute Hilfe anzubieten führt die
Krebspatienten zwangsläufig in den privaten Sektor wo sie ebenfalls mit 10% Prozent Eigenanteil an
den medizinischen Untersuchungen beteiligt werden und bei der Therapie mit größeren Beträgen. Die
Krebspatienten werden auch mit anderen Beiträgen belastet (je nach Preis des Medikaments) wenn sie
das Original-Medikament und nicht Generika auswählen.
Mit den neuen Sparmaßnahmen wird sich auch die Teilnahme der Patienten an den
Arzneimittelausgaben erhöhen. Dazu gibt es noch eine große Anzahl von Personen, die wegen
Arbeitslosigkeit und ihrer schlechten finanziellen Lage nicht mehr ihre Beiträge an die Pensionskassen
zahlen können und deswegen auch von denen nicht mehr gedeckt werden.
All dies macht die medizinische Behandlung von Krebs und seinen Auswirkungen und Symptomen
sehr oft nahezu unmöglich. Somit werden viele Patienten nicht behandelt oder können ihren Anteil an
den Arzneimittelkosten nicht bezahlen. Eine direkte Gefahr für viele Leben!
Wegen den wiederholten Protesten der Apotheker haben seit Juni zwangsläufig viele Patienten ihre
sehr teuren Medikamente aus der eigenen Tasche bezahlt. In vielen Fällen habe sie diese bis heute
nicht von ihren Krankenkassen rückerstattet bekommen. Die Erstattung der Gelder für
Nahrungsergänzungsmittel verzögert sich um zwei Monate. Deswegen können viele Krebskranke
nicht mehr diese Medikamente kaufen.
Dazu kommt noch der Mangel an Chemotherapeutika in den öffentlichen Krankenhäusern und dem
nationalen Träger für Gesundheitsleistungen des öffentlichen Gesundheitssystems (EOPYY). Erst vor
kurzem wurde beklagt, dass Krebspatienten auf Kreta - unter ihnen auch Kinder - aus abgelegenen
Dörfern in die staatlichen Krankenhäuser von Heraklion gefahren sind, um ihre Chemotherapie zu
machen, aber diese dann annulliert worden ist, weil es nicht die notwendigen Medikamente gab.
Wegen der oben geschilderten Situation fordern wir aus tiefstem Herzen Eure Solidarität und bitten
um jede Art von Unterstützung.
Evi Galazidou
Präsidentin der Kommission für der Forderung der Recht von Krebskranken
Τel: 0030 210 6202949
Mobil: 0030 6977 691600
E mail: d.e.di.di.ka14@gmail.com

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